Philippinen

Luzon (Manila), Cebu (Cebu City & Moalboal), Bohol (Carmen & Anda); | 16.03.22 – 25.03.22

Der Flug nach Manila war recht entspannt, bis uns aufgefallen ist, dass wir unseren Anschlussflug nach Cebu zu knapp gebucht hatten und wir ihn wahrscheinlich nicht schaffen würden. Und so war es dann auch. Wir haben uns so beeilt, aber waren leider ein paar Minuten zu spät dran. Nun mussten wir uns erstmal nach einem neuen Flug erkundigen und um die erneuten Kosten. Ohne Internet jedoch schwierig. Deshalb besorgten wir uns gleich vor Ort eine SIM Karte. Unsere Stimmung war vorerst im Eimer. Wir hatten einen langen Flug hinter uns, waren müde, dann noch den Anschlussflug verpasst und mussten es irgendwie deichseln einen späteren Flug zu bekommen. Letztendlich schafften wir es eine kostenfreie Umbuchung auf den nächsten Flug zu erhalten. Die Hartnäckigkeit der Schwaben in uns hatte sich bewährt. Als wir endlich in Cebu angekommen waren empfingen uns die Philippinen mit Sonne und 33 Grad, die sich allerdings wie 39 anfühlten. Es war inzwischen Abend und wir mussten noch eine Taxifahrt von ca. 30 Minuten zurück legen. Tim hatte sich ein anderes Hotel gebucht und somit haben wir uns gleich für den nächsten Tag um 11 Uhr am Pier verabredet, um eine Fähre nach Bohol zu nehmen. Nachdem die Fähre angelegt hatte mussten wir uns um ein Shuttle zu unserer Unterkunft kümmern. Die Preise waren utopisch und somit nahmen wir das zweitbeste Angebot wahr und ließen uns für 1500 philippinische Pesos (ca. 27€) mit einem Tricycle zum Zielort fahren. Im Nachhinein das Beste was wir hätten machen können, da es eine sehr aufregende und witzige Fahrt war, auf der man vieles entdecken konnte. Und so machten wir uns den ersten Eindruck von der Insel Bohol. Nach ca. eineinhalb Stunden erreichten wir unsere Unterkunft Villa del Carmen und schlossen gleich erstmal Bekanntschaft mit einem Deutschen – Jürgen. Jürgen, der von allen nur Georg genannt wird, weil sein richtiger Name zu schwierig auszusprechen ist, ist Hausmeister und musste erst einmal unsere Toilette reparieren, da diese nicht spülte. Er erzählte uns, dass er mehr oder weniger wegen Corona auf der Insel gestrandet sei und schon seit zwei Jahren hier lebt. Mit ihm saßen wir am Abend noch zusammen und lauschten gespannt seinen Geschichten über die Welt. Wir erfuhren auch, dass die Philippinen über 170 verschiedene Dialekte haben und sich teilweise selbst nicht immer verstehen. Daher mischen sie ihre Hauptsprache mit Englisch, sodass sie sich untereinander verständigen können. Am nächsten Tag liehen wir uns Scooter und fuhren zu den Chocolat Hills.
Am Aussichtspunkt angekommen, hatten wir eine tolle Aussicht auf die riesigen abgerundeten Kalkhügel.

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Am Nachmittag ging es dann schon wieder weiter. Mit einem Van fuhren wir nach Anda. Die einstündige Fahrt kostete dann 3800 Pesos, was umgerechnet ca. 68€ waren und somit den Preisrahmen sprengten. Wir hatten anfangs nicht genügend Geld abgehoben und die meisten Geldautomaten auf Bohol waren kaputt, geschlossen oder hatten kein Geld. Wir erfuhren dass die Philippinen letztes Jahr im Dezember von einem Taifun heimgesucht worden sind und deshalb noch sehr viel zerstört ist. Das gesamte Stromnetz ist noch immer betroffen und da durch Corona auch keine Touristen angespült wurden, waren die meisten Automaten einfach außer Betrieb. Die Geldsuche war somit unser größtes Problem und ständiger Begleiter auf der Insel Bohol. In Anda haben wir uns für zwei Nächte zwei kleine Bungalows direkt am Strand gebucht (Anda Poseidons Beach Resort). Hier verbrachten wir beiden Tage in der Unterkunft und genossen den tollen Strand. Nach diesen erholsamen Tagen ging es dann mit einem noch teureren Van zurück zum Hafen, um dann mit der Fähre wieder zurück nach Cebu zu gelangen. Unterwegs konnten wir glücklicherweise einen kurzen Halt bei einem der wenigen zu funktionierenden Geldautomaten auf der Insel machen.

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Angekommen in Cebu ging es gleich weiter mit einem Taxi in den nächsten Ort Moalboal, wo uns ein bisschen Action erwarten sollte. Den Resttag haben wir noch gemütlich in unserer Unterkunft (Seaview Dive Resort) ausklingen lassen. Am nächsten Morgen um 8 Uhr ging es dann zum Canyoneering, bei den berühmten Kawasan Falls. Hier sind wir durch eine Schlucht geschwommen, gewandert und sind Klippen bis zu sieben Meter Höhe runter gesprungen. Es hat super viel Spaß gemacht. Den Tag haben wir dann noch mit einem italienischen Abend (Pizza & Pasta) beendet. Die nächsten beiden Tage sind wir geschnorchelt und haben die Sonne genossen. Und dann ist auch schon Tims letzter Tag angebrochen. Er hat sich zum Abschied nochmal eine Übernachtung im Bai Hotel gewünscht. Somit haben wir dort alle eingecheckt und den letzten Tag mit Pool, Steak-Essen und Skybar ausklingen lassen. Am nächsten Tag sind wir dann noch zusammen zum Flughafen gefahren und haben uns dort verabschiedet.

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Coron, Palawan (El Nido, Port Barton & Puerto Princesa), Luzon (Manila & Donsol); | 25.03.22 – 11.04.22

Für uns ging es nun weiter auf die Insel Coron, wo wir eine Nacht in der Unterkunft Vela Terrace verbringen durften. Das beste in der Unterkunft war das Essen. Es war köstlich und wir durften sogar ein paar neue Küchenkreationen probieren. Die Gastgeber waren super nett und haben uns einen tollen Aufenthalt beschert. Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder weiter und wir fuhren zum Hafen, an dem schon ein Speedboat zur Überfahrt für uns bereit stand. Wir wollten die nächsten Tage nämlich auf dem einzigen schwimmenden Hausboot auf den Philippinen verbringen. Am Hafen angekommen hat uns Paolo, der Besitzer der Hausboote bereits empfangen. Von ihm erfuhren wir auch, dass es momentan gar nicht so einfach ist, von Coron weiter nach Palawan zu reisen, wie wir dann aber selbst auch noch am eigen Leib zu spüren bekamen. Aber später mehr dazu. In diesem Moment jedenfalls, haben wir uns nur auf unser Hausboot gefreut. Nach ca. 15 Minuten etwas holpriger Speedboat-Fahrt sind wir dann angekommen. Es war traumhaft und wir wurden mit türkisblauem Meer, atemberaubenden Lagunen und einer beruhigenden Stille belohnt. Die Hausboote lagen alle versteckt in einer separaten Lagune, abgetrennt vom Haupthaus. Die Zeit bis zum Check-In haben wir dann im hausinternen und ebenfalls schwimmenden Restaurant verbracht. Die nächsten beiden Tage bestanden aus Schnorcheln, Kanufahren, Standuppaddeling und Relaxing. Um von dort nun im Anschluss auf die Insel Palawan zu gelangen, hat uns Paolo einen Kontakt zu anderen Gästen hergestellt, die ein Speedboat mieten wollten. Die Überfahrt sollte ca. drei Stunden dauern, 10.000 Pesos pro Person kosten und einen Tag später stattfinden als ursprünglich geplant war. Nach langem Hin und Her, haben wir uns dann aber doch dazu entschlossen mit dem Speedboat zu fahren, da die andere Option zwar um einiges günstiger, aber eine sechsstündige Fahrt mit einer Art Fischkutter war. Statt noch eine Nacht auf dem Hausboot zu verbringen, buchten wir uns noch einmal eine Nacht auf Coron, in unserer vorherigen Unterkunft. Am selben Tag noch schrieb uns Paolo, dass das Speedboat morgen doch nicht verfügbar ist, sondern erst wieder am darauffolgenden Tag. Also buchten wir uns noch eine Nacht dazu und verschoben unsere Buchung auf Palawan zum zweiten Mal. Der darauffolgenden Morgen konnte kaum schlechter beginnen. Paolo hatte wieder geschrieben und meinte nun, dass das Speedboat wohl garnicht mehr zu Verfügung steht. Wir schätzten: Wohl wegen Reichtum geschlossen. Nun blieb uns wohl oder übel nichts mehr anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und das kleine Fischerbötchen zu buchen…

Gesagt, getan und somit wurden wir dann morgens um 4:30 Uhr in der Unterkunft abgeholt und zum Hafen gefahren. Der Begriff Boot bekam eine ganz neue Bedeutung für uns. Da standen wir nun. Im Dunkeln, total müde und etwas unsicher ob das wirklich eine gute Idee war, mit diesem Holzgestell über das wellenreiche Meer zu schippern. Insgesamt waren wir 15 Passagiere und um 5:30 Uhr legte das Boot dann ab in Richtung Palawan. Nach langen vier Stunden auf dem offenen Meer, stoppte das Boot abrupt und rührte sich nicht mehr von der Stelle. Wir fuhren gefühlt mehr rückwärts als vorwärts. Nachdem wir den Kapitän dann fragten was das Problem sei, meinte er nur, dass der Propeller der Motors defekt sei. Und auf die Frage ob das reparable ist, lächelte er nur und zuckte mit den Schultern. Wir waren zu müde um uns über irgendetwas Gedanken zu machen, geschweige denn aufzuregen und ehe wir uns versahen sprang schon ein Skipper ins Wasser und versuchte sein handwerkliches Geschick. Gott sei Dank ging die Reparatur relativ schnell, sodass wir gleich wieder Fahrt aufnehmen konnten. Nach achteinhalb Stunden Fahrt auf dem Meer haben wir es schließlich nach Palawan geschafft. Am Hafen wartete bereits ein Van auf uns und die anderen 13 Passagiere. Vollgepackt mit 15 Leuten, deren Gepäck und einem Huhn im Pappkarton fuhren wir los. Nach ca. einer Stunde Fahrt wurde jeder Einzelne abgesetzt und auch wir erreichten unser Unterkunft in El Nido.

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Wir packten nur noch kurz aus und nahmen uns dann ein Tricycle Richtung Strand. Wir aßen dort noch zu Abend und genossen die Aussicht aus dem Restaurant aufs offene Meer. Die nächsten drei Tage verbrachten wir mit einer Dschungelwanderung zu einem Wasserfall, einem Badetag an einem der schönsten Strände Palawans, Rollerfahren um die Umgebung zu erkunden und ließen uns vom Vibe El Nidos mitreißen. Mit den Scootern ging es nun von El Nido aus, über Port Barton (165 km / Übernachtung: Hotel Oasis) nach Puerto Princesa (165 km / Übernachtungen: Hibiskus Garden Inn & Cleon Villas).

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Von da aus flogen wir nach Manila und am nächsten Tag weiter nach Legazpi. Dort angekommen haben wir uns ein Tricycle genommen, um in den nächsten Ort zu gelangen. Hier haben wir dann auf einen Localbus (eine Mischung aus Jeep und Bus) umgesattelt. Dieser fuhr uns dann eineinhalb Stunden mit zehn weiteren Einheimischen, unserem Gepäck und deren Gepäck in den kleinen Ort Donsol. Von dort aus ging es dann wieder mit einem Tricycle zur Endstation, unserer Unterkunft. Wir haben uns schon so gefreut die letzten Tage entspannt in einem schönen Resort zu verbringen, aber wir wurden leider bitter enttäuscht. Unsere Unterkunft (Vitton Beach Resort) gleichte einem Trümmerhaufen. Renovierungen waren diesem Resort schon seit Jahren fern geblieben. Wir waren richtig enttäuscht und auch das Wetter spielte uns leider nicht in die Karten. Nichts desto trotz mussten wir uns nun damit abfinden und das Beste daraus machen. Wir sind hier her gekommen um mit den Walfischhaien zu schwimmen, nur dieser Gedanke hat uns noch Hoffnung gegeben. Am übernächsten Tag war es dann endlich soweit. Das Wetter war ein wenig besser als die Tage zuvor und kurzer Hand fuhren wir in der Früh mit einem Fischerboot aufs Meer hinaus. Nach einer viertel Stunde sind wir dann langsamer geworden und Josep unser Guide schrie: „Guys get ready!“. Das war unser Zeichen für Schnorchel, Taucherbrille und Flossen anziehen und ab ins Wasser. Das Boot zog an uns vorbei und Josep winkte uns zu sich. Er schrie erneut: „Look down!“. Leicht irritiert und nichtsahnend steckten wir unsere Köpfe unter Wasser. Und dann sahen wir „Es“. „Es“ war ein zehn Meter langer und zehn Tonnen schwerer Walfischhai. Von den Philippinen wird er „Butanding“ genannt und er ist der größte Fisch der Erde, der bis zu 20 Meter lang und 20 Tonnen schwer werden kann. Er war uns so nah, dass wir ihn hätten berühren können. Uns umkam eine Mischung aus Angst und Ehrfurcht vor diesem friedlichen Meeresgiganten. Doch als wir nur noch seine Schwanzflosse sahen, drehten wir uns um und schwammen ihm hinterher bis er uns entwischte. Was für ein Erlebnis. Nachdem zweiten Wassergang und einer weiteren Begegnung mit einem Walfischhai, war unsere Angst jedoch schon verflogen und wir versuchten ganz entspannt mit ihm mit zu schwimmen. Insgesamt sprangen wir fünfmal ins Wasser und sind fünfmal auf einen Walfischhai gestoßen. Der Tag hätte nicht besser laufen können. Außerdem wurde der Tag mit einem der schönsten Sonnenuntergänge gekrönt, den wir bis jetzt sehen durften. Nach diesen tollen Erlebnissen konnte uns auch die letzte Nacht in dem Schreckens-Resort nicht mehr die Stimmung vermiesen. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder zum Flughafen und wieder zurück nach Manila. Hier verbringen wir nun den letzten Abend, bevor es morgen dann zu unserem nächsten Reiseziel nach Hawaii geht.

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